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Hofwassermühle soll zum Kortenhof ziehen
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Freitag, 14. September 2012
Denkmalgeschütztes Gebäude im Siekertal wird abgebaut - Gespräche mit Familie Brinkmeier-Schulte laufen

Von Viola Dietrich und Jannik Nolting
Bad Oeynhausen (WB). Die Hofwassermühle wird wohl bald einen neuen Standort haben. Im Kulturausschuss ist am Mittwoch beschlossen worden, den Pachtvertrag mit dem Eigentümer der bisherigen Grundstücksfläche im Siekertal nicht zu verlängern.

Zudem werden Gespräche mit der Familie Brinkmeier-Schulte über den Aufbau der Mühle am Kortenhof in Wöhren geführt. Die Pachtverträge zwischen der Stadt und der Eigentümerfamilie Daube über verschiedene Flächen im Siekertal sind bereits zum Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen.

»Seitdem gab es einen vertragslosen Zustand«, erläutert Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich auf Anfrage dieser Zeitung. Es habe keine erfolgreichen Gespräche über die Weiterführung der Verträge gegeben. Rainer Müller-Held, Stadtverbands-Vorsitzender der Grünen, wird deutlicher: »Bei den verhandelten Pachtsummen sträuben sich die Haare.« Auf einen CDU-Antrag, sich auf eine ortsübliche Pacht zu einigen, sei man nicht eingegangen. Nun solle die Mühle abgebaut werden, um die Flächen selbst landwirtschaftlich zu nutzen. Mit einem Antrag hatte die Grünen-Fraktion die Forderung formuliert, nach einem neuen, geeigneten Standort für die Hofwassermühle zu suchen.

Dabei ist die Stadtverwaltung jetzt scheinbar schneller fündig geworden als erwartet. Der Kortenhof, in Besitz der Familie Schulte, die auch die Klinik Bad Oexen betreibt, könnte der neue Standort werden. »Die Stadt hat eine Anfrage an die Familie Brinkmeier-Schulte gerichtet und die hat angeboten, die Mühle unter gewissen Rahmenbedingungen zu übernehmen. Das mögliche Konzept muss jetzt abgestimmt werden«, sagt Michael Grosskurth, Verwaltungsleiter der Klinik. Der Kortenhof wurde seit 1857 für landwirtschaftliche Zwecke genutzt und vor einigen Jahren von der Familie Schulte gekauft. Derzeit befinden sich die Umbaumaßnahmen in den letzten Zügen. Wie das Haupt- und Nebengebäude zukünftig genutzt werden, ist noch nicht abschließend festgelegt. Ein Gastronomiebetrieb ist möglich. Auch eine Reitanlage und ein Teich befinden sich auf dem Gelände. Damit würde es zu dem Wunsch von Politik und Stadtverwaltung passen, die Hofwassermühle wieder in ein bäuerliches Umfeld zu integrieren. Bis das allerdings so weit ist, kann noch einige Zeit vergehen. »Erstmal müssen jetzt Gespräche geführt und viele Details geklärt werden. Bis das Genehmigungsverfahren für die Translozierung der Mühle abgeschlossen ist, kann ein Jahr vergehen«, sagte Rainer Müller-Held. Da die Hofwassermühle unter Denkmalschutz steht, muss auch der Landesverband Westfalen-Lippe als Obere Denkmalbehörde eingeschaltet werden. Mit einem Umsetzen der Mühle kann eine deutliche Entlastung des städtischen Haushaltes erreicht werden. »Wenn wir Glück haben, kommt die Stadt in Zukunft wesentlich günstiger weg und der Betrieb der Hofwassermphle kann weitergehen«, ergänzt der Grünen-Stadtverbandsvorsitzende. Das müsse über einen öffentlich-rechtlichen Vertrag geregelt werden.

Im Sinne des ehrenamtlichen Müllers Manfred Dietz wäre das nicht. »Ich würde mir wünschen, dass die Mühle an ihrem Standort bleiben kann«, sagt Dietz. Er und die anderen Müller fänden das Umfeld der Mühle, insbesondere die Nachbarschaft des Museumshofes, optimal. Unterstützung für seine Position, die Hofwassermühle an ihrem Standort zu erhalten, bekommt er vom Vorsitzenden des Freundeskreises Museumshof, Volker Auf dem Kampe. »Wenn die Hofwassermühle nicht mehr da ist, dann fehlt dem Museumshof ein wichtiger Teil. Die Mühle komplettiert den Museumshof.«

© 2012 WESTFALEN-BLATT - Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt vom 14.09.2012